Bio-Siegel

eu-bio siegel

Bio-Siegel – Wir erklären die Unterschiede

Der ökologische Landbau und die Bio-Siegel haben eine lange Tradition. Schon 1928 wird das Demeter Warenzeichen eingeführt, der Anbauverband Bioland wird 1971 und Naturland 1982 gegründet. Der Hauptgedanke der ökologischen Landwirtschaft ist ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Der Betrieb wird dabei als Organismus mit den Bestandteilen Mensch, Tier, Pflanze und Boden gesehen. Der Einsatz von chemischen Düngern, Pflanzenschutzmitteln und Tierarzneien ist streng verboten. Dadurch werden Ressourcen wie Luft, Wasser oder Boden geschützt – das ist wissenschaftlich belegt.

Die ökologisch erzeugten Lebensmittel haben einen authentischen Geschmack und eine hervorragende Qualität. Die ökologische Landwirtschaft ist nicht nur regional, sondern weltweit die beste Art, Menschen zu ernähren – das ist unsere Überzeugung und danach handeln wir.

Deutsches Bio-Siegel

Mit der Einführung des Bio-Siegels wurde in Deutschland ein einheitliches ökologisches Gütesiegel geschaffen. Es kennzeichnet inzwischen viele Produkte aus kontrolliert ökologischem Landbau, die nach den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung erzeugt wurden. So können Sie als Verbraucher sicher sein: Wo das EG-Bio-Siegel drauf ist, ist auch EG-Bio drin. Und doch ist Bio nicht gleich Bio.

Denn seit die großen Lebensmittelketten und Discounter erkannt haben, dass Bio-Lebensmittel langfristig zu einem stabilen Umsatz oder einem besseren Image beitragen können, gibt es große Engpässe bei den Rohwaren. Es ist schwierig geworden, einzelne Produkte in ausreichender Menge und mit gesicherter Herkunft zu bekommen. Ein verlockendes Geschäftsfeld für Trittbrettfahrer und eine unerfreuliche Tendenz zeichnet sich deutlich ab.

Wir achten sehr genau auf die Qualitätsunterschiede und möchten sicher sein, dass auch die ethischen und sozialen Grundsätze bei Anbau und Produktion eingehalten werden und entscheiden uns bewusst für Produkte, die über die staatlichen Kontrollen hinaus höhere Ansprüche an den ökologischen Landbau stellen, z.B. regionale Herkunft, kein Preisdumping, dafür angemessene Löhne. Darüber hinaus geben wir Waren der anerkannten Bio-Verbände den Vorzug gegenüber dem etwas weniger strengen EU-Bio-Siegel.

Bei uns können Sie sicher sein: Wo Bio drauf steht ist auch Bio drin. Dafür stehen die strengen Richtlinien der Verbände und wir mit unserem Wort.

bio siegel anbauverbände rote bete ökokiste

Kontrolle

Als anerkannter Bio-Betrieb werden wir mindestens einmal im Jahr auf die Einhaltung der Bioland- und der EU-Richtlinien kontrolliert. Neben dieser großen angekündigten Kontrolle gibt es immer auch stichprobenartige unangemeldete Überprüfungen. Dafür kommt ein Mitarbeiter einer staatlich zugelassenen Kontrollstelle zu uns ins Haus. Für seinen Besuch bringt er viel Zeit mit, denn er nimmt alle Bücher und alle Gebäude unter die Lupe: Er überprüft Ein- und Verkauf und die Stimmigkeit aller Warenflüsse. Das ist ein aufwändiger Job, den nur Fachleute beherrschen. Außerdem begutachtet er alle Räume und Lager. In der Gärtnerei inspiziert er Pflanzenschutz und Düngung.

Als überzeugte Hersteller und Händler von Bio-Produkten ist auch uns die einwandfreie Einhaltung der Richtlinien wichtig. Seit 1986 ist unser Betrieb bio-zertifiziert und bis heute – und darauf sind wir stolz – ohne eine einzige Beanstandung.

Anbauverbände und Bio-Siegel im Überblick

Bioland

Bio-Siegel - Die Gemüsegärtner

Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. 5900 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Hinzu kommen rund 1000 Partner aus Herstellung und Handel wie Bäckereien, Molkereien, Metzgereien und Gastronomie. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.

Seit über 40 Jahren entwickeln die Bioland-Mitglieder mit ihrem Verband eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Alternative zur intensiven, von Industrie und Fremdkapital abhängigen Landwirtschaft. Ziel der täglichen Arbeit der Bäuerinnen und Bauern ist die nachhaltige Erzeugung hochwertiger und gesunder Lebensmittel. Wirtschaften im Einklang mit der Natur, Förderung der Biodiversität Biodiversität bedeutet gemäß dem Übereinkommen über biologische Vielfalt (CBD) dreierlei: Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Vielfalt der Ökosysteme. Der Biolandbau macht sich für Biodiversität stark, weil er nicht nur auf Hochleistungsrassen und -sorten setzt. Biobauern bewahren altbewährte Kultursorten und Zuchtrassen. Diese sind meist weniger produktiv, dafür aber widerstandsfähiger und an die gegebenen Umweltbedingungen besser angepasst. Durch das Verbot von Pestiziden und mineralischem Stickstoffdünger, sowie vielfältige Fruchtfolgen fördert der Biolandbau verschiedene Wildkräuterarten, die vielfach vom Aussterben bedroht sind. Die Anlage von Hecken, Streuobstwiesen und Feuchtbiotope bieten Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum mit einem großen Nahrungsangebot. Zudem werden Nützlinge gefördert, die auf ganz natürliche Weise Schädlinge bekämpfen. Artenvielfalt  sowie aktiver Klima- und Umweltschutz sichern unsere Lebensgrundlagen und erhalten eine vielfältige Kulturlandschaft. Denn Biolandbau heißt: An die Zukunft denken. Wichtige Eckpfeiler sind dabei die Sieben Bioland-Prinzipien für die Landwirtschaft der Zukunft.

Die Bioland-Gemeinschaft trägt soziale Verantwortung durch die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und die Erhaltung einer lebendigen Kultur auf dem Land. Basis dafür sind faire Partnerschaften zwischen Landwirten, Herstellern und Händlern. Faire Preise in dieser Partnerschaft liefern die wirtschaftliche Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung bäuerlicher Betriebe und machen ökologische Erzeugung zu einem attraktiven Berufsfeld für junge Menschen. In der Bioland-Gemeinschaft wird der organisch-biologische Landbau und damit die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft beständig weiterentwickelt. Der Bioland e.V. ist basisdemokratisch organisiert und engagiert sich als Interessenvertretung seiner Mitglieder und Partner gesellschaftspolitisch und Zukunft gestaltend. Bioland entwickelt Lösungsansätze für heutige und zukünftige Herausforderungen wie die ausreichende Versorgung mit gesunden, gentechnikfreien Lebensmitteln, artgerechte Tierhaltung und Klimaschutz. Bioland steht für die Landwirtschaft der Zukunft.

Quelle: Bioland

demeter

Bio-Siegel - Die Gemüsegärtner

Demeter steht für Produkte der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise. Diese älteste ökologische Form der Landbewirtschaftung geht auf Impulse von Rudolf Steiner zurück, der Anfang des 20. Jahrhunderts auch Waldorfpädagogik und anthroposophische Heilweise initiierte.

Wesentliche Kennzeichen der Bewirtschaftung nach Demeter-Prinzipien sind:

Gesamtbetriebsumstellung: Demeter-zertifizierte müssen zu 100% nach den Demeter-Richtlinien arbeiten. Teilumstellungen eines Betriebes sind verboten.

Obligatorische Tierhaltung: Jeder Demeter-Hof muss Tiere halten, um den geschlossenen Hof-Kreislauf zu realisieren.

100 Prozent Bio-Futter: Demeter-Tiere müssen mit 100% Bio-Futter gefüttert werden. Davon müssen mindestens 80 Prozent für die Wiederkäuer und mindestens 50 Prozent des gesamten Tierfutters Demeter-Qualität aufweisen. Mindestens 50 Prozent des Futters muss vom eigenen Hof stammen.

Verzicht auf das schmerzhafte Enthornen der Kühe.

Einsatz Biologisch-Dynamischer Präparate aus Kräutern, Mineralien und  Kuhmist: Diese Präparate dienen dazu, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern.

Bio-Dynamische Saatgutzüchtung. Bei Getreide nur samenfeste Sorten zugelassen, weder Hybriden noch Sorten aus Zellfusionstechnik erlaubt.

Bei der Verarbeitung von Demeter-Lebensmitteln sind nur wenige Zusatzstoffe erlaubt, z.B. Aromaextrakte. Verboten hingegen sind die Jodierung, Nitritpökelsalz und die so genannten natürlichen Aromen. Die EU-Bio-Verordnung erlaubt immerhin noch 47 Zusatzstoffe, die bei Demeter tabu sind.

Den Pionieren in Sachen Bio ist es gelungen, Demeter als moderne und zukunftsfähige Anbauweise immer weiter zu entwickeln. So gilt biodynamisch inzwischen als die nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung. Sie sorgt dafür, dass die Humusschicht auf Feldern kontinuierlich wächst. Das beweisen unabhängige Forschungsarbeiten. Das ist angesichts der Klimaveränderung wesentlich, weil im Humus große Mengen Kohlendioxid gebunden werden, was dem Treibhauseffekt entgegenwirkt.

Durch selbst hergestellte, feinstofflich wirkende Präparate aus Mist, Heilpflanzen und Mineralien wird die Bodenfruchtbarkeit in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft nachhaltig gefördert und das charakteristische Aroma der Lebensmittel voll entwickelt. Vom Antipasti über die Babynahrung, vom Wein bis zum Zwieback, von der Demeter-Baumwolle bis zu Kosmetika spannt sich der Sortimentsbogen.

Quelle: Demeter

Naturland

Naturland Logo

Naturland-Bauern und Verarbeiter arbeiten mit höchsten ökologischen Standards, die strenger sind als die gesetzlichen Anforderungen der EG-Öko-Verordnung. Die Richtlinien gelten für die Erzeugung wie für die Verarbeitung. Ökologischer Landbau nach den Naturland Richtlinien beruht auf einer ganzheitlichen systemorientierten Betrachtung. Teilbetriebsumstellungen wie bei der EG-Öko-Verordnung sind bei Naturland nicht erlaubt. Der hohe Standard der Naturland Richtlinien zum Beispiel beim Zukauf von Düngern oder Futter (mindestens 50 Prozent des Futters muss vom eigenen Hof stammen) verlangt von den Landwirten eine professionelle Wirtschaftsweise. Die detaillierten Verarbeitungsrichtlinien für alle Produktionsbereiche führen den ganzheitlichen Gedanken konsequent weiter – von der Erzeugung bis zum Produkt im Laden müssen die Richtlinien eingehalten werden.

Im Zentrum steht ein ganzheitlicher Ansatz, nachhaltiges Wirtschaften, praktizierter Natur- und Klimaschutz, Sicherung und Erhalt von Boden, Luft und Wasser sowie der Schutz des Verbrauchers. 

Die Naturland Richtlinien decken Bereiche ab, die in der EG-Öko-Verordnung nicht geregelt sind, wie z.B. die ökologische Aquakultur, ökologische Waldnutzung oder die Sozialrichtlinien. Die seit 2005 geltenden Sozialrichtlinien verankern die soziale Verantwortung aller Naturland Mitglieder in den Standards.

Quelle: Naturland

Eu-Bio-Siegel

eu-bio logo

Seit dem 1. Juli 2012 müssen die in der Europäischen Union vorverpackten Biolebensmittel verpflichtend mit dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet werden. Neben der Angabe der Code-Nummer der Öko-Kontrollstelle ist bei der Verwendung des EU-Bio-Logos auch die Herkunftsangabe der Zutaten erforderlich: EU-Landwirtschaft, Nicht-EU-Landwirtschaft, EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft oder auch die alleinige Angabe des Herkunftslandes, wenn alle Zutaten aus diesem kommen.

de bio

Hersteller von Biolebensmitteln können zusätzlich zu dem EU-Bio-Logo auch weiterhin das deutsche Bio-Siegel und Zeichen der privaten Öko-Anbauverbände in der Kennzeichnung verwenden.

Durch die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau ist die Kennzeichnung vorverpackter Biolebensmittel mit dem EU-Bio-Logo, dem dazugehörigen Kontrollstellencode und einer allgemeinen Herkunftsangabeder Zutaten seit dem 1. Juli 2012 verbindlich vorgeschrieben. Dies gilt für Produkte aus dem ökologischen Landbau und Biolebensmittel, die einen Verarbeitungsschritt in der Europäischen Gemeinschaft erfahren.

Das sind die Bedingungen

Die Produkte müssen entsprechend den Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert worden sein.

  • Soweit Lebensmittel aus mehreren Zutaten bestehen, müssen von diesen mind. 95% aus dem ökologischen Landbau stammen. Die restlichen 5% dürfen nur dann aus der konventionellen Landwirtschaft stammen wenn diese in ökologischer Qualität am Markt nicht verfügbar sind.
  • Der Einsatz von Gentechnik ist verboten.
  • Viele ansonsten zugelassene Zusatzstoffe sind nicht erlaubt.

Weitere Informationen zu staatlichem und dem europäischem Bio-Siegel finden Sie auf der Seite oekolandbau.de