Geschichte - Die Gemüsegärtner

Bio ohne Kompromisse

Vor 35 Jahren haben unsere Gründer*innen begonnen biologisches Gemüse in Kalkriese anzubauen.
Geschichte - Die Gemüsegärtner

Bio-Pioniere seit 1986

von der ersten Idee zu zukünftigen Visionen. In den letzten Jahrzehnten ist einiges passiert bei uns Gemüsegärtnern. Als Team sind wir gemeinsam gewachsen und ernten, was 1986 begonnen wurde.

Vergleicht man die Bilder von früher mit heutigen Fotos aus unseren Betrieben, wird sofort sichtbar: Die Arbeit und die Leidenschaft sind dieselbe geblieben, unseren Klamottenstil haben wir zum Glück der Zeit angepasst.

Was auf den Bildern nicht sichtbar ist: Hinter den Kulissen hat sich seit „früher“ viel getan. Am Anfang der Geschichte der Gemüsegärtner stand eine Idee und ein Feld in Kalkriese, dass einige Bio-Pioniere gerne in eine ökologisch nachhaltige und landwirtschaftlich nutzbare Fläche verwandeln wollten. Gedacht, gepflanzt!

Es dauerte nicht lange und wir konnten unsere ersten Kunden*innen regelmäßig mit frischem Obst und Gemüse aus der Region versorgen. Aus einem Feld wurden mehrere, aus den wenigen Personen am Anfang ein großes, sympathisches Team.

Von den Wurzeln bis zur Gegenwart

Das erste Gemüse, das wir in Kalkriese anbauten, waren Möhren. Heute umfasst unser Lebensmittel-Sortiment über 2.500 Produkte, die wir entweder selbst anbauen oder von langjährigen Partner*innen beziehen. Unseren Wurzeln sind wir immer treu geblieben, was in der heutigen Schnelllebigkeit und dem hart umkämpften Gemüsemarkt nicht selbstverständlich ist. Noch immer verkaufen wir unsere Naturkost-Lebensmittel auf dem Wochenmarkt, seit 20 Jahren zusätzlich über unseren Online-Shop. Wir möchten den „ersten“ Gemüse Gärtner*innen danken, dass sie sich vor drei Jahrzehnten getraut haben, einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen. Auf viele weitere Jahre Bio-Lebensmittel aus der Region!

Geschichte - Die Gemüsegärtner
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ab 1981: „Wir wollten was verändern“

Matthias, Burkhard und Karen lernen sich über ihr Studium in Gartenbau und Landwirtschaft kennen. Die Lehre fokussiert sich zu dieser Zeit auf eine höchst durchökonomisierte Landwirtschaft. Die Drei wollen aber zeigen, dass es auch anders funktioniert. Matthias gründet zunächst die Bio Gärtnerei in Kalkriese. Dort, wo auch heute noch eines der Gewächshäuser steht.

Von Bio will zu dieser Zeit noch niemand etwas wissen. Deshalb bauen die drei Pioniere zunächst im Nebenerwerb Gemüse an. Obwohl sie nur wenig produzieren, fangen sie direkt mit der Vermarktung ab Hof und auf dem Wochenmarkt an.

Der Schwerpunkt der Gärtnerei liegt, wie heute noch, auf dem Anbau von Feingemüse, der Jungpflanzenzucht für andere Betriebe (auch Feldgemüse wie Blumenkohl, Weißkohl etc.) und der Chicorée Treiberei. Schon jetzt wird die Gärtnerei Bioland Mitglied. Als Teil der Gremien gestalten Matthias, Burkhard und Karen die noch heute gültigen Richtlinien mit.

1986-1988: Lust auf Bio

Heide (gelernte Staudengärtnerin) und Rainer (Agraringenieur) steigen in die Gärtnerei ein. Die Nachfrage nach Bio-Gemüse steigt und aus der Gärtnerei entsteht die Marke „Die Gemüsegärtner“. Die Bio-Pioniere gründen eine GbR und tätigen die ersten großen Investitionen. Mit dem Bohren mehrerer Brunnen können die Felder nun kontinuierlich bewässert werden. Noch heute profitiert die Gärtnerei von dieser Arbeitserleichterung.

Um das Wissen rund um den ökologischen Landbau weiterzugeben, gibt es von Anfang an Auszubildende in dem Betrieb und es wird ein enger Austausch mit der Fachhochschule gelebt.

Im Laufe der Zeit bietet die Gärtnerei ihr Gemüse auch Restaurants an und verkauft es über Bioläden in der Umgebung. Im Gegenzug werden in Kalkriese nun auch Produkte vom Meyerhof und anderen Betrieben (Fleisch, Käse, Brot, Eier, etc.) verkauft. Die Beziehung zu Großhändlern wird nun ebenfalls aufgebaut und die ersten Erdbeeren aus dem Eigenanbau an Weiling verkauft.

Die fünf Gründer*innen und Mitglieder der GbR geben nun nach und nach ihre Hauptjobs auf und machen den Bio-Handel zu Ihrem Haupterwerb. Alle fünf arbeiten noch heute für die Gemüsegärtner und haben ihren Lebensmittelpunkt nach wie vor in Kalkriese.

Mit der Familiengründung stehen in den nächsten Jahren weitere Herausforderungen an, die sie ebenfalls gemeinsam lösen. Gemeinsame Mahlzeiten gehören zum Beispiel zum festen Tagesablauf. Die Kinder werden quasi im Gewächshaus groß und sind z.T. heute noch für die Gemüsegärtner aktiv.

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1995: Frisches Gemüse nach Hause

Kund*innen wollen auf dem Wochenmarkt immer mehr Ware kaufen, nehmen z.B. aber keine Kartoffeln mit, da sie zu schwer sind. Aus praktischen Gründen entsteht daraus die Idee des Lieferservice.

Das Gemüse wird in Kisten verkauft und kann nur telefonisch bestellt werden. Diese enthalten 7 verschiedene Sorten Gemüse bei einem Preis von ungefähr 20 DM pro Kiste. Da es noch kein computergestütztes System gibt, wird das Gemüse nach Stückzahl verkauft und nicht nach Gewicht.

Die Aufgaben werden immer vielfältiger und die Gründer brauchen immer mehr Unterstützung bei ihrer Arbeit. Saza, Beze, Rosa und Valentina kommen zu dieser Zeit ins Team und arbeiten auch heute noch für die Gemüsegärtner.

1998-2002: Umstrukturierung

Um die Gärtnerei und den Handel mit weiteren Investitionen weiter ausbauen zu können, trennen sich die beiden Bereiche unternehmerisch. Bei den Banken ist Bio noch nicht angekommen und die Finanzierung damit sehr schwierig. Mit einem Crowdfunding dank mehrerer Privatinvestitionen können sich die Gärtnerei und der Handel weiterentwickeln.

Burkhard und Rainer übernehmen den Handel mit Karen und Heide in Anstellung. Matthias übernimmt die Gärtnerei.

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Ab 2002: Digitalisierung

Um den Bestellprozess zu vereinfach, und den Kund*innen die Produktvielfalt besser zeigen zu können, entsteht in diesem Jahr der Onlineshop. Da es noch nichts gibt, auf das man aufbauen könnte, muss auch hier völlige Pionierarbeit geleistet werden. Mit der Webseite gewinnen die Gemüsegärtner sogar einen Preis, der vom Land Niedersachsen vergeben wird.

Außerdem wir die erste Halle gebaut, inklusive einer Photovoltaik-Anlage. Den Strom nutzen wir noch heute direkt und der Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist. In dieser Halle wird dann auch die computergesteuerte Packstraße errichtet, so wie sie heute noch genutzt wird.

2015: stetiges Wachstum

Das Konzept Online-Bioladen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das Liefergebiet wird von 40 km auf 70 km rund um Kalkriese erweitert.

Außerdem werden viele Bereiche weiter ausgebaut: Das Marketing wird professionalisiert und das B2B Geschäft ausgeweitet. Die Gemüsegärtner nehmen zum einen am EU-Schulprogramm teil und zum anderen werden Unternehmen mit Obst und Gemüse für die Pause und als Mitarbeiter Sachzuwendung beliefert.

Die Halle wird außerdem um einen Anbau für die Gärtnerei und den Lieferservice erweitert.

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2018: Neue Generation

Burkhard und Rainer ziehen sich aus der Geschäftsführung zurück und übergeben diese an Rene und Udo. Rene hat im Bio-Großhandel gelernt und Udo ist als langjähriger Kunde ins Unternehmen eingestiegen. Burkhard und Rainer bleiben als Angestellte im Unternehmen, genauso wie Karen und Heide.

Mit der Übernahme des bestehenden Bio-Käse-Wagens auf dem Wochenmarkt, erweitern die Gemüsegärtner ihr Angebot auf dem Wochenmarkt.

2020: Große Herausforderungen

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie kommt es im März 2020 zu einem sprunghaften Kundenanstieg. Zum ersten Mal in der Geschichte der Gemüsegärtner muss ein Neukundenstopp verhängt werden, da die bestehende Infrastruktur der großen Nachfrage gar nicht gerecht werden kann. Die Gemüsegärtner stehen plötzlich vor immensen logistischen Herausforderungen, doch mit zusätzlichem Personal und der Erweiterung von Lagerkapazitäten, können wieder alle Interessenten mit Bio-Lebensmitteln versorgt werden.

In der Gärtnerei steht in diesem Jahr ein Generationswechsel an. Lorenz, Matthias Sohn, übernimmt zusammen mit Tobi die Geschäftsführung der Gärtnerei.

Im Handel steht die Einführung eines neuen Shopsystems an, der eine große Erleichterung für die Kund*innen bietet. Außerdem wird die GGBE GmbH gegründet, diese steht für Gemüsegärtner Belker GmbH und Rene wird alleiniger Inhaber.

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Foto: NOZ/Beinke

2022: Voller Zuversicht in die Zukunft

Daniel, der als Kunde mit den Gemüsegärtnern groß geworden ist, tritt als Betriebsleiter ins Unternehmen ein.

Bio ist nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken und die fünf Gründer blicken mit Stolz und Zufriedenheit über das Erreichte auf die letzten 4 Jahrzehnte. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt immer weiter. Die Gemüsegärtner haben es geschafft, ein großes regionales Netzwerk an Bio-Betrieben in der Region Osnabrück aufzubauen. Nur damit ist es möglich der steigenden Anfrage an nachhaltig produzierten Lebensmitteln gerecht zu werden.

Mittlerweile werden an 2 Packstraßen Kisten für über 4000 Kund*innen gepackt und mit 17 Fahrzeugen ausgeliefert. Alles dank 107 motivierter Mitarbeiter*innen. Und weil Bio immer noch der richtige Weg ist, ist für 2023 ein Neubau geplant.

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