Weinprobe im Gewächshaus – eine Premiere
Am 29. Juni hatten wir zu unserer ersten Weinprobe ins neue Gewächshaus eingeladen und die vier großen Tische, die wir in Windeseile eingedeckt hatten, waren mit über 30 Besuchern voll besetzt. Die letzten Nachzügler wurden direkt durch unsere Küche gelotst, wo Sabine Engelke, Azubi Roland und Rainer Galke noch dabei waren die Spezialitäten zum Wein anzurichten, während Udo Engelke den Gästen bereits den Weinexperten Andreas Schmiedberger vorstellte. Herr Schmiedberger ist seit mehr als 30 Jahren in Sachen Öko-Wein unterwegs und dass er das Probieren noch nicht leid ist, erfährt man bei seinen geschmackvollen Beschreibungen der Weine.
Der Sommelier beginnt immer mit dem leichtesten Wein, in diesem Fall war es ein frischer Prosecco aus Venetien, wunderbar als Aperitif oder zu Meeresfrüchten zu geniessen. Damit konnten alle auf den herrlichen Abend in lockerer Runde anstoßen. Immer wenn etwas gut ist, möchte man es festhalten – aber wir sollten bitte ausspülen und den nächsten Tropfen kosten. Das war schon ein ausdrucksvoller französischer Sauvignon blanc, der an reife Mangos erinnerte. Warum noch weiter suchen? Dazu reichte unser prächtiger Azubi Roland ein paar mit Frischkäse bestrichene Cracker. So konnte der Abend weiter gehen. Aber nein, schon bekam man einen würzigen, leicht nach Zitrone duftenden Pinot Grigio ins Glas und geräucherte Forellenfilets auf den Teller. Die Stimmung unter den Gästen wurde zusehends lockerer, man machte sich bekannt und besprach Wein und Ambiente bis ein Chablis der obersten Qualität auf den Tisch kam, dessen Aromenspiel zu andächtigem Schweigen veranlasste. Was konnte danach noch kommen? Ein leichter Rosé wurde angeboten, zuerst leicht süß auf der Zunge, aber frisch im Nachklang. Ganz ausgezeichnet passte die Salami vom Johannshof dazu, die einige Gäste gerne sofort gekauft hätten. Doch die Hände mussten frei bleiben für den Käse und die folgenden Rotweine.
Da war ein Cabernet Sauvignon von der Domaine d’Atillon in leuchtendem Kirschrot, nach Brombeer und dunkler Schokolade schmeckend. Dieses Weingut, von dem auch der Sauvignon blanc und der Rosé stammen, sollte man sich merken! Aber kennen Sie schon das Weingut Sander in Rheinhessen? Von dem ältesten Bio-Weingut Deutschlands kommt ein im Holzfass gereifter Merlot, samtig, fruchtig, mit dem Aroma von Gewürznelken. Dieser Wein fand sofort viele Freunde.
Mit einem Cream Sherry und einem Dessertwein wurde die Weinprobe dann mit herzlichem Applaus beschlossen. Der Sherry von den Bodegas Robles löste Erstaunen aus, weil er sehr schnell an der Luft reagierte. Die blumige Süsse verflog und zurück blieb der Geschmack nach Trockenfrüchten, Kaffee und Tannin. Der Dessertwein Arzimo von Weingut La Cappuccina hatte es deutlich leichter, mit seinem Geschmack nach kandierten Früchten, Honig und Feigen bei den weiblichen Gästen anzukommen.