Auf dem Wochenmarkt zuhause
Wir erzählen euch die Geschichte der Gemüsegärtner, nach Karen und Heide stellen wir euch heute Rainer vor. Auch er ist ein Urgestein der Gemüsegärtner und hat den Betrieb mit aufgebaut. Heute, nach über 30 Jahren, trifft man ihn immer noch jeden Donnerstag auf dem Wochenmarkt am Ledenhof.
Rainers Gemüsegärtner-Geschichte beginnt in den 1970er Jahren. In seinem Landwirtschaftsstudium besuchte er ein Seminar zum Thema Ökologischer Landbau. Ab dem Moment war für ihn klar, dass Bio-Anbau die einzige Option ist und nichts anderes in Frage kommt.
Nur Bio stand zur Auswahl
Das wurde schließlich auch auf dem Jeggener Hof umgesetzt, auf dem Rainer eine Zeit lang arbeitete. Hier gab es neben dem Gemüseanbau auch noch einige Tiere, die er versorgte. Der Betrieb wurde schließlich auf biologische Landwirtschaft umgestellt. 1983 organisierte Rainer den ersten Wochenmarktstand. Sein Umsatz an dem ersten Tag auf dem Wochenmarkt waren unglaubliche 37 Mark, erinnert er sich.
Man kannte sich
Die Bio-Bewegung steckte zu der Zeit noch in den Kinderschuhen, die Anzahl an Bio-Betrieben in der Region war daher überschaubar. „Man kannte sich unter den Bio-Leuten.“, sagt Rainer. Und so entstand der Kontakt zu Karen, Burkhard und Matthias, die in Kalkriese bereits die Gemüsegärtnerei ins Leben gerufen hatten. Gemeinsam mit der Gemüsegärtnerei Kalkriese verkaufte Rainer Gemüse vom Jeggener Hof und zwei weiteren Bio-Betrieben auf dem Wochenmarkt. Etwas später stiegen Heide und Rainer schließlich bei der Gemüsegärtnerei Kalkriese mit ein.
„Wir haben immer daran geglaubt!“
Schwerpunkt der Gemüsegärtnerei war zu dem Zeitpunkt noch der Wochenmarkt. Langsam kam die Idee auf, zusätzlich Abokisten anzubieten. „Man hatte hier und da schon von anderen Betrieben gehört, die ein solches Angebot bereits umgesetzt hatten. Anfangs haben wir gezweifelt, ob wir mit den Abokisten nicht unserem Wochenmarktstand schaden. Aber es lief besser als gedacht!“. Der Bio-Anbau der Gemüsegärtnerei und auch die Abokisten Idee wurde damals zumeist belächelt. „Aber wir haben daran geglaubt, denn wir waren von unserer Idee überzeugt.“
Vom Trecker an den Computer
Mit dem Angebot der Abokisten entstanden auch neue Aufgabenbereiche. Mehr oder wohl eher weniger freiwillig verlegte sich Rainers Arbeitsplatz vom Acker an den Schreibtisch. „Ich war der einzige von uns fünf, der zu der Zeit halbwegs mit dem PC umgehen konnte.“ Von Anfang an bis heute war Rainer jedoch immer auch für den Wochenmarkt zuständig. Nachdem der Betrieb 2018 an Rene und Udo übergeben wurde, reduzierte Rainer seine Arbeit und fokussiert sich nun auf seine weitere Leidenschaft in Kalkriese – Pferde.
Auf dem Wochenmarkt zuhause
Rainer gehört zum Inventar unseres Wochenmarktstandes. Und er ist auch heute immer noch so gerne am Ledenhof wie früher. „Die Arbeit auf dem Markt, mit den Leuten hier, das macht einfach Spaß! Unsere Kund*innen sind ganz besonders nette und interessante Menschen.“
Mit der Kutsche durch Kalkriese
Heute trifft man Rainer nur noch einen Tag in der Woche auf dem Wochenmarkt in Osnabrück. Die restliche Zeit kümmert er sich um seine acht Pferde, die ebenfalls in Kalkriese leben. Seine heute 27-jährige Araberstute El Canta begleitet ihn schon fast so lange, wie die Arbeit bei den Gemüsegärtner. Neben den acht Pferden leben auf dem Hof noch vier Katzen und zwei Hunde. Seit letztem Jahr hat Rainer zudem einen Kutschführerschein. Vielleicht trifft man ihn also mal mit der Kutsche durch Kalkriese fahrend an.