Der ökologische Garten – Schädlinge und Nützlinge

Schädlinge und Nützlinge

Der ökologische Garten – Schädlinge und Nützlinge

Der ökologische Garten – Schädlinge und Nützlinge

Ein gutes Zeichen für einen ökologischen Garten ist die Anwesenheit von Schädlingen und Nützlingen. Ganz nach dem Motto „fressen und gefressen werden“ sind beispielsweise Marienkäfer der natürliche Feind der Blattlaus. Doch ohne die Blattlaus gibt es auch keinen Marienkäfer. In diesem Jahr gibt es besonders viele Blattläuse und Erdflöhe.

Beliebtes Grün

Hat euer Rucola auch Löcher und weiße Flecken? Das war der Erdfloh. In diesem Sommer ist er besonders gefräßig. Die Löcher sehen zwar nicht so schön aus, essen kann man die Rucola aber trotzdem. Wer das nicht mag, schneidet die Rucola einfach ab, dann wächst sie nach. Rucola ist übrigens eine Staude und somit mehrjährig. Bei den Radieschen sind in der Regel nur die Blätter befallen, die Frucht kann also trotzdem gegessen werden. Blattläuse sind an allerlei Pflanzen zu finden und schädigen diese, indem sie den Pflanzensaft aussaugen. Das schwächt die Pflanze und sie wird besonders anfällig für Pilzinfektionen und andere Krankheiten.

Nützlingen einen Lebensraum geben

Was kann man dagegen tun? Am besten ist es für ein gesundes Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen zu sorgen. Neben Marienkäfern, sind auch Florfliegen, Bienen, Käfer und Meisen natürliche Feinde von sogenannten Schädlingen. Wenn man diesen einen Lebensraum gibt, sorgen sie für ein gesundes Gleichgewicht im ökologischen Garten.

Voraussetzung dafür ist vor allem ein unaufgeräumter Garten, man sollte das Laub im Herbst auch mal liegen lassen und Pflanzenreste stehen lassen. Insbesondere Stauden sind im Herbst Nistplätze für Bienen und Florfliegen. Sie überwintern im Pflanzenstamm und sollten deshalb erst im Frühjahr abgeschnitten werden. Auch dann empfiehlt es sich, diese zur Seite zu legen, damit die Larven aus den Eiern schlüpfen können. Besonders beliebt sind feste Stauden, Brennsesseln, Disteln und Blühstauden wie Astern.

Marienkäfer sind der natürliche Feind der Blattlaus

Wie effektiv dieses System ist, zeigt auch der professionelle Gewächshausanbau. In professionellen Tomaten- und Gurkengewächshäusern werden z.B. bewusst Getreideläuse angesiedelt. Dazu wird am Rand Getreide gepflanzt, an denen sich Getreideblattläuse ansiedeln. Diese gehen aber wiederum nicht an die Gurken und Tomaten. Marienkäferlarven und Gallmücken ernähren sich dann von diesen Blattläusen und bauen so ihre Population auf. Diese bekämpfen dann wiederum die Blattläuse an den Tomaten und Gurken. Das ist natürliche Schädlingsbekämpfung ganz ohne Einsatz von Jauchen, geschweige denn chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln.

Wenn ihr also Schädlinge in eurem Garten entdeckt, solltet ihr erstmal abwarten und beobachten. Die Marienkäfer brauchen die Blattläuse, um ihre Population aufzubauen und werden bestimmt aktiv. Wenn sich die Schädlinge jedoch ungebremst vermehren, gibt es offenbar nicht genug Nützlinge und man kann zu anderen Mitteln greifen.

Alternative Mittel der Schädlingsbekämpfung

  • Manuelles Entfernen mit dem Wasserstrahl oder per Hand
  • Pflanzenjauchen wie Brennnesseljauchen vernichten z.B. Blattläuse, leider jedoch auch die nützlichen Marienkäferlarven
  • Blattläuse befallen oft den Leittrieb, diesen kann man abschneiden und stattdessen den Seitentrieb hochbinden

Wer Gärtnern will, muss Geduld lernen

Wenn man jedoch zu viele Schädlinge beseitigt, können sich die Nützlinge nicht vermehren. Ein maßvoller Umgang ist also zwingend für das ökologische Gleichgewicht.  Auch bei essbaren Pflanzen sollte man insbesondere mit der Brennnesseljauche vorsichtig sein. Wenn die Jauche auf die Frucht gelangt, ist diese gegebenenfalls nicht mehr genießbar.

In einem ökologischen Garten krabbeln natürlich viele Insekten, ob diese nun eher nützlich sind oder den Pflanzen schaden, ist für einen Laien schwer zu erkennen. Grundsätzlich gilt immer, Geduld zu haben und zu beobachten und von den möglichen Fehlern fürs nächste Jahr zu lernen. Marienkäfer beispielsweise sehen im Larvenstadium eher „böse“ aus, sind aber sehr nützlich und sollten somit auf keinen Fall beseitigt werden.