Welterschöpfungstag – Hurra, diese Welt geht unter!
„Wir singen im Atomschutzbunker – Hurra, diese Welt geht unter!“ so klingt es in einem Lied der Gruppe K.I.Z. Nur ein Lied oder doch drohende Realität? Der Welterschöpfungstag markiert die alljährliche Erschöpfung der natürlichen Ressourcen. Am 2. August sind diese für das Jahr 2017 bereits aufgebraucht. Ressourcen wie Holz, landwirtschaftliche Früchte, Fische oder auch die CO2-Speicherung in der Biosphäre des gesamten Jahres, bereits nach weniger als 8 Monaten verbraucht. Erschreckend – finden nicht nur wir sondern auch Christoph Heinrich, Geschäftsleiter Naturschutz des WWF Deutschland. Seine Worte fallen deutlich aus: „Schon jetzt haben wir die gesamten Ressourcen ausgenutzt, die unser Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Ab heute leben wir auf Pump“.
Wachstum, Konsum, Verschwendung – Wir brauchen eine zweite Erde
Artensterben, Klimawandel, Wassermangel und der Kollaps der Fischbestände führen uns deutlich vor Augen, dass der Planet aus den Fugen geraten ist. Unser Konsum ist maßlos, das Wachstum der Weltbevölkerung scheinbar grenzenlos und unsere verschwenderische Lebensweise nicht aufzuhalten. Laut Christoph Heinrich beansprucht die Menschheit bereits so viele Ressourcen, dass eineinhalb Erden notwendig wären, um diese nachhaltig bereitzustellen. Der Welterschöpfungstag rückt aus diesen Gründen Jahr für Jahr immer weiter nach vorne und die Folgen werden immer verheerender. Am stärksten von diesen Folgen betroffen sind allerdings nicht die reichen Länder sondern die armen Länder, welche am wenigsten für die Übernutzung des Planeten können. Eine bittere Ironie, doch die Natur macht keinen Halt vor Ländergrenzen. Auch in den gemäßigten Breiten werden wir immer stärker von Naturkatastrophen heimgesucht. Wir sitzen Alle im selben Boot!
Adultum – Die Zeit nach dem Wachstum
Wir erschaffen, kreieren, entscheiden, vernichten und lassen auferstehen. Mit all unserem Wissen und der Macht sind wir zu einer Naturgewalt geworden, zu einer zutiefst zerstörerischen – doch was folgt? Laut Wissenschaftlern die sich diese Frage stellten das „Adultum“. Eine Zeit nach dem Wachstum, eine Zeit des Erwachsenen. In welcher ein Lernprozess abgeschlossen ist in dem wir uns zurzeit befinden, für den ich und die meisten von uns, gänzlich blind zu sein scheinen. Denn auch ich als scheinbar alles überschauender Verfasser dieses Textes nehme mich nicht aus der Verantwortung mein eigenes Handeln vollständig zu überdenken. Bin ich mittlerweile zu sehr abgestumpft, die Katastrophen welche sich real auf diesem Planeten abspielen bewusst wahrzunehmen? Bin ich nicht imstande, mich für das Leben kommender Generationen zu mäßigen? „Nach mir die Sintflut!“ – Scheinbar begreife ich den Ernst der Lage nicht, weil ich offenbar außerstande bin mir vorzustellen, wie es ist, wenn es ernst wird.
Ich habe die Arbeit an diesem Text aktiv genutzt Handlungen in meinem Leben zu überdenken. Über mein Konsumverhalten zu blicken und objektiv zu beurteilen wie verschwenderisch ich eigentlich wirklich bin. Mit dem Ergebnis der Kenntnis „Ich fresse mich selbst und diese Welt auf“. Mit diesem Bekenntnis blicke ich den Tatsachen ins Gesicht, lege Rechenschaft ab, doch resigniere nicht, sondern werde mich im Verzicht üben. So klein und unwichtig mir dieser auch scheinen mag.
Quellen: („GreenPeace“ Magazin, 3.17); ( http://www.footprint-deutschland.de/ ); ( http://www.wwf.de/ )
Text und Bild von Roland Schwarz