Bioland-Zertifikat für die Gemüsegärtner
Gemäß den Statuten unseres Anbauverbandes „Bioland“ müssen wir alle Vorgänge in unserem Betrieb dokumentieren – sämtliche Warenflüsse und alle Anbaumaßnahmen. Ein recht großer bürokratischer Aufwand, der uns zu einem praktisch „gläsernen Betrieb“ macht. Wichtig sind diese Aufzeichnungen besonders dann, wenn der Betriebsprüfer einmal im Jahr kommt und uns auf Herz und Nieren durchleuchtet.
Kontrollorganisation GfR bei den Gemüsegärtnern
Am 5. Und 6. September war es wieder soweit. Der Prüfer der Kontrollorganisation GfR (Gesellschaft für Ressourcenschutz) hat alle Bereiche der Gärtnerei und des Handelsbetrieb durchleuchtet. Anders als sich so mancher vielleicht vorstellt, verbringt der Prüfer dabei nicht den halben Tag auf dem Feld oder den Gewächshäusern. Zwar gehört eine ausführliche Kontrolle der Freiland- und Gewächshauskulturen dazu, viel wichtiger als die Momentaufnahme auf dem Feld ist aber die Kontrolle der Buchhaltung und der Betriebsaufzeichnungen. Hierzu ist jeder Bioland Betrieb verpflichtet. Der prüfer wälzt also Aktenordner und gleicht Saatguteinkaufsbelege mit den Vorschriften ab. Die komplette Anbaudokumentation auch die unserer Blumenfelder wird kontrolliert.
Wichtig ist auch die Kennzeichnung der Produkte. Diese kontroliert der Prüfer nicht nur auf den Rechnungen. Auch die Auszeichnungen in den Preislisten, in den Geschäftspapieren, in den Werbematerialien und natürlich im Internetshop nimmt er unter die Lupe. Zudem wird eine Warenflusskontrolle durchgeführt, z.B. wie viele Möhren wir von der Gärtnerei gekauft und im Handel verkauft haben. Gibt es grobe Abweichungen führt dies zur Abmahnung, empfindlichen Geldbußen oder zum Verbandsausschluss. Es geht sehr streng zu an solch einem Kontrolltag. Aber auch wir wollen diese strengen Kontrollen, denn „schwarze Schafe“ möchten wir nicht in unseren Reihen.
Unsere Gärtnerei wird getrennt vom Vermarktungsbetrieb (Lieferservice und Wochenmarkt) geprüft, damit es nicht zu Verflechtungen kommt und die Transparenz der einzelnen Betriebsabläufe besser zu kontrollieren ist.
Die Unabhängigkeit der Kontrolleure ist von höchster Priorität. Um dies zu gewährleisten, prüft nicht der zuständige Anbauverband, sondern eine unabhängigen Kontrollfirma. In unserem Fall die bundesweit agierende GfR aus Göttingen.
Deswegen „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“!