Sommeräpfel – Der frische Apfelgenuss

Sommeräpfel

Erste Sommeräpfel der neuen Ernte

Die neue Apfelsaison nimmt langsam Fahrt auf. Bei einem unserer regelmäßigen Bummel über den Wochenmarkt in Osnabrück sind uns jetzt schon die von weitem glänzenden, rotgelblichen Äpfel an unserem Wochenmarktstand im Schatten des Osnabrücker Doms ins Auge gefallen. Alex konnte nicht widerstehen und musste sich kurzerhand durch all unsere Frühäpfel probieren. Sein Favorit ist der Sissired, den es jetzt, so wie weitere wechselnde Frühäpfel, nur für kurze Zeit bei uns gibt.

Wer unsere jährliche und unglaubliche große Apfelvielfalt nicht kennt, wird sicherlich beim Stöbern im Shop oder auf dem Wochenmarkt zwei Mal auf die kleinen Schilder mit den Namen gucken müssen. Äpfel wie Sissired oder Ambassy begegnen uns nur sehr selten im Supermarkt um die Ecke. Dabei sind sie für Apfelfans echte Lieblinge, die leider nur wenig Beachtung finden. Wer sich noch an unsere Apfelverkostungen aus früheren Jahren auf dem Wochenmarkt erinnert, weiß wovon wir reden. Es gibt kaum eine Obstsorte bei der es eine so große Vielfalt wie bei den Äpfeln gibt.

So vielfältig, wie kein anderes Obst

Weltweit gibt es sage und schreibe über 30.000 Apfelsorten und jedes Jahr kommen neue Züchtungen dazu. Dabei haben viele der alten Sorten aber geschmacklich mehr zu bieten, als die neuen Apfelzüchtungen, bei denen vor allem der hohe Ertrag und Resistenzen gegen Pflanzenkrankheiten sowie eine möglichst gute Transport- und Lagerfähigkeit angestrebt werden. Neben den Sorten werden Äpfel je nach Erntezeitpunkt unterschieben. Sommeräpfel, wie der Sissired können bereits ab Ende Juli gepflückt werden. Herbst- und Winteräpfel brauchen noch etwas länger. Durch die gute Lagerfähigkeit der späteren, robusten, Sorten gibt es fast das ganze Jahr über einheimische Äpfel. Ein Haken bleibt dabei allerdings.

Heimischer Lagerapfel vs. Schiffsware

Normalerweise würde man das einheimische Obst und Gemüse immer der importierten Konkurrenz vorziehen. Allerdings ist das bei den Äpfeln nicht ganz so einfach und seit Jahren, auch in der Bio-Szene, umstritten. Beim Blick auf die Klimabilanz eines Apfels kann es nämlich vorkommen, das im europäischen Hochsommer ein mit dem Schiff importierter Apfel aus Argentinien oder Neuseeland eine bessere Klimabilanz aufweist als ein Apfel aus dem Alten Land. Woran liegt das?

Auf dem Weg zur ganzjährigen Verfügbarkeit deutscher Äpfel lag der Schwerpunkt bei der Zucht und dem Anbau in der Vergangenheit vor allem auf einer möglichst langen Lagerfähigkeit. Das Problem dabei: Äpfel die über Monate gelagert werden, müssen durchgehend gekühlt werden. Der Energiesatz ist dementsprechend enorm. Am Ende steht fest: je länger ein deutscher Apfel eingelagert ist, desto schlechter wird sein CO2-Fußabdruck. (siehe auch utopia.de: Äpfel und ihre Klimabilanz)

Aus Übersee importierte Bio-Äpfel sollten daher nicht pauschal verteufelt werden. Im Sommer ist dies schlichtweg oft Klimaschonender und alternativlos wenn die heimischen Lager schon leergefegt sind. Da uns die Unterstützung der bei uns ansässigen Erzeuger immer Priorität hat, verzichten wir dieses Jahr vollständig auf Importware und gehen jetzt direkt zu den frischen Sommeräpfeln über. Das lohnt sich allein schon für den Geschmack!

Sommeräpfel – „Genau richtig – erfrischend säuerlich“

„Erfrischende Säure – das zeichnet die Sommeräpfel besonders aus.“, stellt Alex fest. Allerdings haben sie ein etwas weniger ausgeprägtes Sortenaroma, als die späteren Sorten. Wir freuen uns dennoch besonders über die ersten frischen Äpfel des Jahres, sodass wir sie am liebsten direkt verputzen. Das ist tatsächlich auch die beste Wahl, denn Sommeräpfel lassen sich nicht sehr lange lagern. Man sollte sie möglichst schnell verwenden, da sie schon nach wenigen Tagen mehlig werden können. Pit, der schon zu den Urgesteinen des Wochenmarkt-Teams gehört, gibt uns noch einen Tipp mit auf den Weg, um den optimalen Reifezeitpunkt zu erkennen: Beim Halbieren des Apfels treten an der Schnittstelle sofort winzige süße Saftperlen aus und das Fruchtfleisch ist je nach Sorte schneeweiß bis rahmweiß.

Mit frischen Tipps und leckeren Äpfeln im Gepäck geht’s ins Wochenende.