Wissen, wo es herkommt
Neben unseren regionalen Bio-Produkten kommen einige Gemüse – und Obstsorten, wie Orangen, Zitronen, Clementinen und Weintrauben teilweise auch aus Südeuropa. Wir wollten unsere Erzeugergemeinschaften näher kennenlernen und einen tieferen Einblick in ihre Anbaumethoden und ihre Philosophie gewinnen. Deshalb stand fest, wir verreisen! Anfang November war es dann so weit: die drei MitarbeiterInnen Frauke, Heide und Munir starteten auf Entdeckungsreise nach Italien.
Sizilien: Lebensfreude und Tradition
In Sizilien besuchte unser Team die Genossenschaft Arcobaleno, wo die Arbeit im Einklang mit der Natur mehr ist als nur eine Anbaumethode – es ist eine Lebensweise. So entschieden sich einige Landwirte vor 30 Jahren dazu, ihre Felder mit alten Techniken und Traditionen zu bewirtschaften und gründeten die Erzeugergemeinschaft. Diese sonnenverwöhnten Orangen, Nektarinen und Pfirsiche landen seit Jahren in Ihrer Bio-Kiste. In diesem Jahr war es auch in Italien außergewöhnlich heiß. Diese extreme Hitze hat einen direkten Einfluss auf die Früchte. Wenn in der Nacht die Kälte ausbleibt, könne sich manche Zitrusfrüchte nicht vollständig gelb oder orange einfärben. Deshalb kann es sein, dass sie noch etwas grün bei Ihnen ankommen. Der Geschmack ist trotzdem hervorragend und die Früchte reifen zu Hause noch nach.
Weiter ging es zu den Weintrauben des Erzeugers Golden Grape. Diese besonders leckeren ohne Kern, die Sie aus Ihren Bio-Kisten kennt. Die Erzeugergemeinschaft bietet ganz traditionell angebaute Trauben an. Bei ihrem Anbau wird komplett auf synthetische Hilfe verzichtet, diese Anbauweise unterscheidet sich bis heute von allen anderen Betrieben in der Branche. Die Gastfreundschaft und Lebensfreude der Familie haben uns überwältigt. Nachdem wir selbst mit bei der Ernte mithelfen durften, wurden wir nach Hause eingeladen und durften italienische Spezialitäten probieren.
Tradition trifft nachhaltige Innovationen
Auch die Clementinen, die besonders in den Herbst- und Wintermonaten oft von euch bestellt werden, wollten wir besuchen. Deshalb ging es weiter nach Kalabrien, wo die Genossenschaft Biosybaris zeigt, wie ökologischer Anbau die Biodiversität fördert und gleichzeitig Produkte von hochwertiger Qualität hervorbringt. Der Betrieb ist schon 30 Jahre bio-zertifiziert und ist ein richtiger Familienbetrieb, bei dem alle Familienmitglieder die Tradition mit weitertragen. Auch die Clementinen von Familie Minisci haben farblich unter der Hitze gelitten, aber schmecken einfach köstlich.
Cavalier Mellone in Eboli beeindruckte uns mit der Frische und Qualität seiner Salate, die noch am selben Tag geerntet und versendet werden. Der Betrieb nutzt beim Anbau der Produkte wie Salate, Rauke, Mangold, Spinat unter anderem eine Kompostfolie, die nur alle 3-4 Jahre gewechselt werden muss. Das Ernten bedeutet nach wie vor viel Handarbeit, allerdings fehlen ihnen diese Arbeitskräfte. So muss sich der Betrieb umstrukturieren.
Unsere letzte Station führte uns zu den Brüdern Francesco und Giuseppe Azienda Di Lauro. Bereits ihre Großväter betrieben Landwirtschaft und sie führen diese Tradition nun in einer bio-zertifizierten Version weiter. Petersilie, Brokkoli, Staudensellerie und Mangold werden hier angebaut und auch hier ist Vieles noch reine Handarbeit. Die Bedingungen für den Brokkoli sind ideal, besonders der Wind freut die Brüder immer besonders, weil er die Röschen so gut trocknet.
Handwerkliche Sorgfalt und Naturverbundenheit
Die ökologische Landwirtschaft in Italien ist ein schönes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation, wobei ein starker Fokus auf Nachhaltigkeit und handwerklicher Sorgfalt gelegt wird. Jedes Gebiet hat seine eigenen Anbaumethoden entwickelt, die auf das lokale Klima und die Bodenbeschaffenheit abgestimmt sind. Diese Praktiken sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und einer tiefen Verbindung zur Natur. Zum handwerklichen Charakter trägt auch die Kleinmaßstäblichkeit der meisten Bio-Betriebe bei, die es ermöglicht, individuell auf Pflanzen und Tiere zu achten. Italienische Bio-Bauernhöfe wie die auf unsere Reise besuchten sind oft familiengeführt und setzen sich seit Generationen für den Erhalt der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität ein.
Diese Reise hat unser Wissen für die Produkte, die wir liefern, weiter vertieft. Wir hoffen, dass Sie sich jetzt noch genauer vorstellen können, wo einige Ihrer Produkte herkommen und mit wie viel Leidenschaft und Handarbeit sie angebaut werden.
