Saisonkalender – Qualität im Frühjahr

Qualität im Frühjahr

Diese Faktoren beeinflussen die Qualität

In dieser Jahreszeit gibt es nur noch wenig regionales Gemüse und hauptsächlich Lagerware. Frisches Gemüse aus Spanien und Italien wächst in der kalten Jahreszeit nicht unter idealen Bedingungen. All das hat einen Einfluss auf die Qualität. Warum das so ist, erklären wir euch.

Qualität Lagergemüse: Warum werden Kartoffeln und Möhren so schnell weich?

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Kartoffeln und Möhren sind seit November im Winterlager. Verlassen sie dieses jetzt, keimen die Kartoffeln schnell und Möhren werden schnell weich. Um den Prozess etwas zu verlangsamen, lagert die Kartoffeln an einem kühlen dunklen Ort (nicht im Kühlschrank). Möhren halten länger, wenn ihr sie in einer Dose luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt. Kleine Keimstellen können ansonsten entfernt werden. Grundsätzlich solltet ihr Lagergemüse jetzt nicht mehr lange aufbewahren, sondern schnell verzehren. In unserem Saisonkalender findet ihr Tipps zur Lagerung.

Qualität von frischem Gemüse: Warum sind Tomaten im Moment nicht so knackig?

Neben der Lagerware, gibt es schon jetzt frisches Gemüse aus Spanien und Italien. Doch selbst in wärmeren Ländern sind die Anbaubedingungen noch nicht ideal. Tomaten z.B. brauchen einen warmen Boden und Sonne, um optimal wachsen zu können. Das ist aktuell nicht gegeben und die Tomaten schmecken nicht so intensiv wie im Sommer und sind nicht so knackig. Durch die längeren Transportwege vergehen nach der Ernte (im Vergleich zu regionalen Tomaten) ein paar mehr Tage bis sie bei euch in der Kiste landen. Die Haltbarkeit dieser Ware ist also nicht so lang wie wir es in der Saison gewohnt sind.

Was ist besser, regionale Lagerware oder frisches Gemüse aus Spanien und Italien?

In der Saison solltet ihr zu regionaler Ware greifen, dann ist die Auswahl riesig, die Transportwege kurz und die Qualität und Frische am besten. Aktuell ist ein Mix sinnvoll. Bald wird es neben der regionalen Lagerware auch frisch geerntete Möhren und Kartoffeln aus Spanien und Frankeich geben. Diese wurden bereits Ende letzten Jahres ausgesät. Damit Gemüse im Winter wachsen kann, wird es in beheizten Gewächshäusern angebaut. Das ist ökologisch gesehen nicht ideal. Doch auch die Lagerung von regionalem Gemüse bindet Ressourcen. Wenn die Auswahl regionaler Produkte saisonbedingt sinkt, spricht nichts dagegen, im Winter mal zu einer Paprika aus Spanien zu greifen.

Warum ist Obst und Gemüse gerade etwas teurer?

Zum einen liegt es daran, dass wir uns am regionalen Saisonende befinden und die Ware grundsätzlich knapp wird und frische Ware unter hohem Ressourceneinsatz erzeugt wird. Zum anderen ist die Nachfrage auf Bio-Produkte im letzten Jahr rasant gestiegen. Eine Studie des Bund Ökologische Landwirtschaft (BÖLW) aus dem Jahr 2021 zeigt, dass der Umsatz von Bio-Gemüse und -Obst im letzten Jahr um 29% bzw. 25% gestiegen ist. Das ist einerseits sehr erfreulich, bedeutet aber auch, dass die Betriebe mit der Produktion gar nicht hinterherkommen. Laut BÖLW sind in 2020 3,8% mehr Höfe dazu gekommen und es gab ein Flächenplus von 5,3%. Eigentlich bräuchte es aber viel mehr Bio-Betriebe, um der aktuellen Nachfrage gerecht werden zu können. Hier besteht also ein großes Potential.