Was passiert mit den männlichen Legehühnern?
Wie wäre es, wenn auch männlichen Küken ein zufriedenes Leben ermöglicht wird? Einfach schlüpfen, wachsen und mit anderen Hähnen zusammenleben. Leider sieht die Realität, vor allem im konventionellen Anbau noch anders aus. Unser Eierlieferant, der Meyerhof aus Belm, setzt nun ein Zeichen und zieht auch die männlichen Küken, den Bruderhahn, mit auf.
Kükentöten ist Alltag
Die Realität in der der Legehennenzucht ist leider alles andere als idyllisch. Männliche Küken haben es schwer und werden in der Regel direkt nach dem Schlüpfen aussortiert, vergast und enden häufig als Tierfutter. Eine andere weit verbreitete Methode (In-ovo), bei der bereits vor dem Schlüpfen das Geschlecht ermittelt wird, ist nicht viel romantischer. Hier landen die Küken bereits im Embryo-Stadium in der Entsorgung. Auch in der biologischen Landwirtschaft finden beide Verfahren Anwendung.
Dass es auch anders geht, zeigen mittlerweile immer mehr Betriebe und auch der Lebensmittelhandel schreibt sich das Thema immer häufiger auf die Fahne. In unserer Region geht der Meyerhof in Belm mit gutem Beispiel voran.
Bruderhahn – Die Eier-Huhn-Hähnchen-Formel
Jetzt stellt sich die Frage, was bedeutet das für Verbraucher? Darf man jetzt keine Eier und Hähnchen mehr essen? Im Grunde ist die Rechnung ganz einfach, wie uns auch Johann vom Meyerhof erklärt hat: „In Deutschland isst jeder Mensch ungefähr die Menge an Eiern im Jahr (inklusiver verarbeiteter Produkte), die eine Legehenne legt. Das sind bei Bio-Hühnern circa 250 Stück. Damit alle männlichen Küken aufgezogen werden können, muss dementsprechend jeder Eier-Konsument pro Jahr ein Bruderhähnchen und ein Suppenhuhn essen. Nur dann geht die Rechnung auf und man kann jeden Hahn aufziehen.“
Meyerhof – Bioland aus Überzeugung
Seit 1984 ist der Meyerhof Belm Bioland zertifiziert und betreibt Ackerbau, Hühner- und Rinderhaltung. Ähnlich lange besteht auch die Partnerschaft mit den Gemüsegärtnern.Neben Eiern produziert der Meyerhof Belm auch Getreide. Bei uns gibt es nicht nur Eier vom Meyerhof, sondern auch Weizen, Dinkel, Nudeln und zeitweise Suppenhühner. Die Bruderhähnchen sind, solange der Vorrat reicht, im Shop erhältlich.