Bioland Gärtnerei seit 1984
Wir haben Tobi und Lorenz in der Gärtnerei besucht. Die beiden haben die Gärtnerei, die es seit den 80ern gibt und aus der auch unser Lieferservice entstanden ist, 2018 übernommen. Die beiden haben uns erzählt, wie sie zur Gärtnerei gekommen sind und wie sie dort arbeiten.
Die Gärtnerei Kalkriese hat eine lange Geschichte, welche Rolle spielt ihr dabei?
Lorenz: Die Gärtnerei wurde Anfang der 1980er gegründet. Seit 1984 ist sie biozertifziert und im Jahr 1987 wurde ich geboren. Ich bin also in der Gärtnerei groß geworden und hatte meinen Laufstall hier im Gewächshaus stehen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich erst überhaupt kein Interesse am Gartenbau hatte. Mir war es immer viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Geld. Tobi hat dann 2004 seine Ausbildung hier angefangen. Wir waren von vornherein gute Kumpels. Tobi hat sofort Spaß an der Gärtnerei gefunden und über ihn bin ich dann auch auf den Geschmack gekommen. Heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Irgendwann sind wir dann gemeinsam auf die Idee gekommen, die Gärtnerei Kalkriese weiter zu führen. Tobias und ich sind nun seit 2018 als Geschäftsführer hier im Betrieb und gestalten gemeinsam die Übergabe. Wir wollen die Gärtnerei im gleichen Geiste weiterführen. Allerdings geht es natürlich auch stetig voran. Wir bauen weiter aus und nehmen immer wieder neue Kulturen dazu.
Tobias: Ich bin über Umwege hier her gekommen. Wie Lorenz schon sagte, habe ich vor vielen Jahren meine Ausbildung in der Gärtnerei Kalkriese gemacht. Es hat mir so gut gefallen, dass ich hier geblieben bin und hier mein zu Hause gefunden und meine Familie gegründet habe.
Was baut ihr hier in der Gärtnerei Kalkriese an?
Ein wichtiges Standbein ist der Chicorée. Man kann sagen, dass 1/3 über den Chicorée finanziert wird, 1/3 Jungpflanzenzucht und das letzte Drittel Frucht und Frischgemüse. Übers Jahr gesehen, bauen wir hier über 50 Kulturen an. Wir starten mit Salat, Stielmus, Mangold, Kräutern, Asiamix, Rucola, Lauchzwiebeln und Rhabarber. Dann kommen Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika und später auch Zwiebeln, Porree und Süßkartoffeln. Im Winter gibt es hier Grünkohl, Feldsalat, Postelein, Endivie, Radicchio und Zuckerhut. Den Chicorée bauen wir das ganze Jahr über an. Die Jungpflanzenzucht ist ebenfalls ein wichtiges Standbein. Der Jungpflanzenmarkt ist immer sehr gut besucht. Da war es natürlich bitter, dass er dieses Jahr ausfallen musste. Aber zum Glück wurde auch über den Lieferservice und den Wochenmarkt einiges gekauft. Was übrig geblieben ist, haben wir außerplanmäßig noch selbst eingepflanzt.
Viele Betriebe haben gerade personelle Probleme, wie baut sich euer Team auf?
Aufgrund der Tatsache, dass unsere Mitarbeiter das ganze Jahr über bei uns fest arbeiten können, haben wir überhaupt kein Corona Arbeiter Problem gehabt. Wir haben unser festes Team, das keine Kurzarbeit leisten muss und das ganze Jahr voll beschäftigt wird. Wir verteilen unsere Arbeit so, dass wir im Sommer und im Winter viel zu tun haben. Außerdem nehmen wir unseren Bildungsauftrag hier in Kalkriese dieses Jahr besonders ernst. Wir haben aktuell 4 Auszubildende. Zwei, die ganz neu dabei sind. Eine Umschülerin und Leon, der in diesem Jahr seine Ausbildung beendet. Ein Nachwuchsproblem haben wir hier auch nicht. Das weitere Team besteht aus Bachelor-Absolventen im Gartenbau, Meistern und Diplom Ingenieuren. Außerdem haben wir immer wieder viele hoch engagierte Helfer, die uns tageweise unterstützen. Deshalb sehen die Kulturen in diesem Jahr auch so besonders gut aus. Darauf sind wir stolz.