Hühnerhaltung im Bio-Bereich

Bio-Hühnerhaltung

Bio-Hühnerhaltung

Regenwürmer suchen, Sandbaden, Scharren und sich auf grünen Wiesen im Sonnenschein die Füße vertreten. Das ist wohl der Traum-Tag eines jeden Huhns, doch leider können die meisten Hühner in Deutschland, wie auch in anderen Ländern, nur von einer solchen Hühnerhaltung träumen. Ein Problem, das längst nicht nur die Geflügelzucht betrifft. Das eigentliche Problem ist die Massentierhaltung. Einerseits in punkto Tierwohl, andererseits aufgrund der Umweltbelastung.

Artgerecht und Umweltgerecht

Dass es aber in jedem Fall auch anders geht, zeigen zahlreiche Betriebe. Seit mittlerweile 12 Jahren ist die Käfighaltung von Legehennen in Deutschland verboten, seit 2012 auch EU-weit. Das Tierwohl wird mittlerweile erfreulicherweise immer stärker thematisiert, teilweise verpflichtet sich der Lebensmitteleinzelhandel zur Kennzeichnung der Haltungsformen. Verschiedenste Siegel und Label sollen darstellen, wie viel Tierwohl in dem jeweiligen Produkt steckt. Jedoch ist es nicht einfach bei der Anzahl an Kennzeichnungen den Überblick zu behalten. Der einfachste Weg sich einen Überblick über die Tierhaltung zu verschaffen, ist ein Besuch direkt beim Bauern um die Ecke. Das haben wir getan und erzählen euch, wie die Hühnerhaltung auf dem Meyerhof in Belm leben.

Hühnerhaltung auf dem Meyerhof in Belm

Der Meyerhof in Belm ist seit 1984 Bioland-Betrieb und gehört zu unseren ältesten Partnern. Seit 1992 werden auch die Eier vom Meyerhof nach Bioland Richtlinien erzeugt. Das bedeutet, dass auf vorbeugende Medikamente und Hormone verzichtet wird und weder Tiermehl noch gentechnisch verändertes Futter verfüttert wird. Auf dem Meyerhof wird der Großteil des Bio-Hühnerfutters selbst erzeugt und durch Bio-Futterbestandteile vom Hof Meyer zu Bakum in Melle ergänzt. Hier ist also jederzeit bekannt, was die Hühner zu fressen bekommen. Weiterhin haben die Tiere noch mehr Platz, als durch Bioland-Richtlinien gefordert. Ein gut isolierter Stall sorgt im Sommer wie im Winter für angenehme Temperaturen, der angrenzende Pavillion ermöglicht selbst bei Schnee und Regen Bewegung an der frischen Luft. Jeden Tag um 10 Uhr dürfen die Hühner auf den Grünauslauf und das frische Gras genießen.

Unter Geschwistern

Neben den Legehennen werden auf dem Meyerhof auch Bruderhähne großgezogen. Die männlichen Küken der Legehennen haben in der Landwirtschaft keinen wirklichen Nutzen, da die Rasse zum Eier legen gezüchtet ist, was die Hähne nun aber nicht können. Da sie aber auch keine Masthähnchen sind, ist ihre Aufzucht wesentlich aufwendiger. Auf dem Meyerhof wird dieser Aufwand in Kauf genommen und jedes Jahr Bruderhähne mit aufgezogen. Diese könnt ihr demnächst übrigens wieder kaufen. Unsere kleine Dokumentation über das Bruderhahn-Projekt findet ihr hier:

Bio-Suppenhühner

Auch Legehennen werden irgendwann älter und die Legeleistung geht deutlich zurück. „Im Durchschnitt isst jede/r Deutsche pro Jahr etwa so viele Eier, wie eine Durchschnitts-Legehenne in ihrem Leben legt.“, erklärt Johann vom Meyerhof Belm. Hühner können bis über 10 Jahre alt werden. Bei über 2000 Hennen ist es unmöglich jeder Legehenne für mehrere Jahre weiterhin ein zu Hause zu geben, damit sie ihre Rente genießen kann. Also ändert sich ihr Nutzen von Legehenne zu Suppenhuhn. Das Fleisch und der Geschmack des Suppenhuhns unterscheiden sich von dem eines Brathähnchens, da Suppenhühner eine andere Hühnerhaltung und ein längeres Leben genießen als Brathähnchen. Aktuell haben wir Suppenhühner vom Meyerhof im Angebot.

Übrigens: „Die Rechnung ginge auf, wenn jeder, der Eier isst auch ein Suppenhuhn und einen Bruderhahn verzehren würde. So lässt sich der Eier-Konsum sinnvoller gestalten.“ Erklärt Johann. Zu jeder Henne gehört nun mal ein Hahn. Durch Bruderhahn und Suppenhuhn schließt sich der Kreis.

Mehr als Hühnersuppe

Hühnersuppe hilft bei Erkältung, das weiß jeder. Aber warum eigentlich? Das liegt an dem Eiweißstoff Cystein, der beim Kochen in die Brühe übergeht. Sein entzündungshemmender und abschwellender Effekt wirkt wohltuend bei Erkältungssymptomen und unterstützt die Genesung. Außerdem enthält Hühnersuppe Zink, was ebenfalls dazu beitragen soll, die Erkältung schneller zu überwinden. In Hühnchen steckt außerdem Tryptophan, eine Aminosäure und Vorstufe von Serotonin, dem sogenannten Glückshormon. Ein Teller Hühnersuppe hellt vielleicht die trübe Stimmung wieder auf 😉